Dass Alt und Modern perfekt zusammenpassen können, beweist die ehemalige Merkel-Mühle im nordbadischen Hirschberg-Großsachsen. Für Nachhaltigkeit sorgt unter anderem der Calciumsulfat-Fließestrich Anhyment Slim von Heidelberg Materials.
Das Aacht-Mühlen-Tal
Die im Jahr 1549 gebaute Merkel-Mühle ist eine von acht Mühlen im Apfelbachtal. Die älteste dieser Mühlen, die Schröder-Mühle, ging bereits Anfang 1312 als Ge- treidemühle in Betrieb. Die mit Abstand jüngste Mühle ist die Klosa-Mühle. Sie stammt aus dem Jahr 1789 und diente zum Zerkleinern von Silber-, Blei- und Kupfererz, das Ende des 18. Jahrhunderts im oberen Apfelbach- tal geschürft wurde. Die meisten Mühlen waren jedoch Getreidemühlen. Sie wurden im Laufe der Nachkriegs- jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts stillgelegt. Lediglich die Kunz-Mühle war bis 2013 in Betrieb.
Als die Mühle vor drei Jahren zum Verkauf stand, mussten Kevin Sättele und sein Va- ter Thomas mit Geschäftskollege Frank Gutschalk nicht lange überlegen. Während der Vater das Haupthaus der Mühle zum neuen Fir- mensitz der Fondsbroker AG herrichtet, über- nimmt der Sohn den Umbau der benachbarten Scheune zu einem modernen Wohnhaus.
Das Ziel ist hochgesteckt: Das Bauwerk soll Modernes und Historisches vereinen. Dabei gilt es, wesentliche Teile des Bestandsgebäudes zu erhalten. „Dies gab allein schon der Denkmal- schutz vor, aber auch wir sind für den Erhalt al- ter Bausubstanz und wollten den Charakter des Mühlen-Ensembles so weit wie möglich bewah- ren“, erklärt Kevin Sättele, freier Architekt und Geschäftsführender Gesellschafter der kopp + sättele architekten PartG mbB. Für die Bauher- ren bedeutet dies im Vorfeld zwar zusätzlichen Abstimmungsaufwand mit den Behörden und der Gemeinde. „Allerdings war und ist diese Zu- sammenarbeit stets von gegenseitigem Vertrau- en geprägt. Den engen Austausch und das gute Verhältnis zu Gemeinde und Behörde sehe ich als wesentliche Erfolgsfaktoren für das Projekt“, er- gänzt Sättele.
Mit Herzblut und Kreativität
Tatsächlich ist die Verwandlung der baufälligen Scheune zum Effizienzhaus mit entsprechendem Wärmeschutz ein schwieriger Prozess. Dazu sei viel Kleinarbeit nötig, sagt Sättele, denn Wän- de, Böden und Stützbalken seien oft krumm und schepp. „Da müssen wir immer wieder von Neu- em kreative Lösungen finden. Inzwischen kenne ich jeden Stein und jeden Balken“, versichert der Hobbyhandwerker lachend.
Ein wesentlicher Aspekt ist auch die Auswahl der richtigen Materialien, sowohl für die Außen- wände als auch für die Innenräume. Die Schlag- regendichtigkeit der Fassade wurde mit einem traditionellen Kalkputz, auch ohne chemische Zusatzstoffe, erreicht. Auch für den Innenausbau waren besondere Lösungen gefragt. Als Boden- belag wollte Architekt Sättele einen modern wir- kenden Kontrast zum hölzernen Tragwerk sowie zur Sandsteinfassade „In solchen Situationen
bin ich offen für Neues und hole mir gerne Experenrat“, betont Architekt Sättele. Die Firma BWA GmbH hatte bereits bei verschiedensten Sanie- rungsprojekten gute Erfahrungen mit dem Fließ- estrich Anhyment Slim gemacht. „Das hatte ich mir vor Ort angeschaut und war auf Anhieb über- zeugt. Nicht zuletzt, weil der Spezialestrich eine geringe Einbauhöhe ermöglicht und sich deshalb auch für den Einbau von Fußbodenheizungen im Sanierungsbereich eignet“, erläutert Sättele.
„Inzwischen kenne ich jeden Stein und jeden Balken.“
Kevon SätteleEinfach und nachhaltig
Aufgrund seiner flüssigen Konsistenz lässt er sich darüber hinaus einfach und rasch einbauen.
„Neben diesen praktischen Aspekten kann der Anhyment Slim auch beim Thema Nachhaltigkeit punkten, denn mit dem Einsatz des Produkts las- sen sich Ressourcen sparen“, betont Sina Marx, Vertriebsmitarbeiterin Heidelberg Materials.
Übertragen auf den CO₂-Fußabdruck heißt das: „Durch den Einsatz von Anhyment Slim können wir gegenüber herkömmlichen Estrichen mit Fuß- bodenheizung den CO₂-Ausstoß um bis zu ein Drittel mindern.“
DREI FRAGEN AN KEVIN SÄTTELE, GESCHÄFTSFÜHRENDER GESELLSCHAFTER DER KOPP + SÄTTELE.ARCHITEKTEN PARTG MBB
Wie kommt man an eine Mühle?
Karl Bär, der als letzter Müller im Ort in den 1970er- Jahren den Mühlenbetrieb einstellte, vererbte die Mühle an seinen Freund. Der konnte jedoch nichts damit anfangen und fragte meinen Vater, der schon vor Jahren die Apfelbachmühle umgebaut hatte. Mein Vater wiederum fragte mich, und so begann das Abenteuer. Im Dezember 2020 hat- ten wir die ersten Termine, im Jahr darauf be- gannen die ersten Aufräumarbeiten, und Anfang 2024 starteten wir richtig durch.
Was unterscheidet das Projekt von einem herkömmlichen Bauvorhaben?
Die Planbarkeit. Bei einem solchen Projekt gibt es immer wieder Überraschungen. Sich darauf ein- lassen zu können und immer wieder Lösungen zu finden, erfordert Ausdauer und Durchhaltevermögen. Aber: Man wird auch belohnt, wenn man sieht, wie so ein alter Hof immer weiter zusammenwächst.
Was raten Sie jemandem, der sich mit dem Gedanken an ein ähnliches Projekt trägt?
Ich kann nur dazu ermutigen. Jedoch sollte man ein gewisses Mindset mitbringen und mit Leib und Seele dahinterstehen. Mir macht es zum Beispiel Spaß, auf der Baustelle anzupacken; für mich ist das eine Art Hobby. Ohne diese Einstellung wäre das Ganze in der Form sicherlich nicht umsetzbar.




















